Vom Freundeskreis zum Förderverein

Begonnen hatte alles mit einer Einladung der damaligen Liebstädter „Stadtschenke“-Chefin Marianne Schwenke zu einem Essen. Zwei Thüringer Schulfreunde Jürgen Schwenkbier und Hans-Peter Gaul, die in Berlin lebten, nutzten die Gelegenheit zu einem ersten Besuch von Schloss Kuckuckstein. Das Schloss und die Führung durch den damaligen Museumsdirektor Heinz Thörner beeindruckte sie so sehr, dass sie bereits einige Wochen später mit einer Idee erneut ins Seidewitztal kamen. Und so startete zum Jahreswechsel 1980/81 mit aktiver Unterstützung der Ehepaare Schwenke und Thörner die erste gemeinsame Silvesterfeier mit Schlossbewohnern und der Museumsleitung auf Kuckuckstein. Mit dabei die Berliner Sängerin Barbara Kellerbauer, Musiker Torsten Uhl, Grafikerin Christa Aschendorff und andere. Schnell war man sich einig: Kuckuckstein braucht dringend Hilfe und möglichst viele aktive Mitstreiter aus Liebstadt und anderswo.
Am 23. Juli 1983 war es dann soweit: im „Napoleonzimmer“ auf Schloss Kuckuckstein trafen sich 14 Liebstädter und Berliner zur Gründungsversammlung eines Freundeskreises im Rahmen des Kulturbundes der DDR.
Mit einem Konzert von Barbara Kellerbauer im neogotischen Schlosshof am gleichen Tag setzte der Freundeskreis Zeichen. Bald folgten die ersten Burgfeste, weitere Konzerte und Aktivitäten der Mitglieder im Schloss und dem angrenzenden Gelände. So wurde u. a. das  Kellergewölbe beräumt und für Veranstaltungen hergerichtet, gab’s im Rittersaal erste kleine Feste und Veranstaltungen.
Durch Kontakte zum Studio Dresden des DDR-Fernsehens konnte die beliebte Fernsehsendung „Zauber auf Schloss Kuckuckstein“ mit „Zauberpeter“ Dr. Peter Kersten und „Butler“ Edgar Külow starten. In einer dieser Folgen stand der Freundeskreis selbst im Mittelpunkt, wurde nicht nur Barbara Kellerbauer von Magier Kersten spektakulär „zersägt“, sondern auch das von Torsten Uhl geschriebene „Kuckuckstein“-Lied uraufgeführt.
Insbesondere die vom Freundeskreis veranstalteten Burgfeste mit Dixieland, dem Liebstädter Männerchor, der Jagdhorngruppe und des Fanfarenzuges, mit Theatergruppen und  Auftritten von Dr. Peter Kersten, Barbara Kellerbauer und anderen Unterhaltungskünstlern sorgten landauf landab für große Resonanz – ein kleines Dankeschön für die engagierte ehrenamtliche Arbeit des inzwischen auf rund 50 Mitglieder angewachsenen Freundeskreises.
Ein Höhepunkt der Freundeskreis-Aktivitäten war die 700-Jahr-Feier der Stadt Liebstadt 1986. Mit viel Engagement und guten Kontakten schafften es Mitglieder des Freundeskreises nicht nur einen eigenen Wandkalender und diverse Souvenirs zu erstellen, sondern auch eine eigene Sektmarke „Schloss Kuckuckstein“ rot-halbtrocken zu  kreieren. Im unvergesslichen Festumzug zum Stadtjubiläum war denn auch der Chef der „Stadtschenke“, Helmar Schwenke, mit der imposanten Riesen-Sektflasche dabei. Dieter Morgenstern prägte zur Freude der Festbesucher Sonderplaketten. Marianne Schwenke übernahm die Aktualisierung und Fortführung der Liebstädter Stadtchronik, die sie bis ins hohe Rentenalter vorbildlich führte.

Umzug zur 700-Jahrfeier : Helmar Schwenke mit Sektflasche

Umzug zur 700-Jahrfeier : Helmar Schwenke mit Sektflasche

1990 gehörten dann auch Mitglieder des Freundeskreises zu den Initiatoren und Wegbereitern für den eingetragenen Verein “ Freunde und  Förderer  von Schloss Kuckuckstein“ .

( gekürzt nach einem Bericht von Dipl.-Journ. Hans-Peter Gaul – Berlin )